Gute Versorgung und gute Arbeitsbedingungen – Krankenhäuser zukunftsfest machen 21. Juli 201521. Juli 2015 Krankenhäuser haben eine zentrale Bedeutung bei der Sicherstellung der gesundheitlichen Daseinsvorsorge. Nach Ansicht der Paderborner Grünen gewährleisten die Krankenhäuser in der Region durch ihre Leistung überwiegend gute und bedarfsgerechte stationäre Versorgung. Aus der Perspektive der Patientinnen und Patienten sowie der Beschäftigten in den Krankenhäusern ist aber unübersehbar, dass es Probleme gibt. So steige die Arbeitsbelastung durch den erheblichen Personalabbau der letzten Jahre, insbesondere der Pflegekräfte, beobachtet Werner Jülke, der Vorsitzender des Gesundheitsausschusses des Kreistages ist. Das geplante Krankenhausstrukturgesetz (KHSG) soll das ändern. Aber der Gesetzentwurf der Bundesregierung bleibt weiter hinter dem dringend Notwendigen zurück. „Es handelt sich weitgehend um zusammenhanglose Einzelmaßnahmen, ohne grundsätzlich etwas an den finanziellen und strukturellen Rahmenbedingungen zu ändern“, kritisiert Jülke, der auch Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheit der NRW-Grünen ist. „Wir benötigen eine Investitionsfinanzierung mit hälftiger Beteiligung der Krankenkassen, die zugleich auch Mitsprache bei der Krankenhausplanung haben“, Des Weiteren fordert Jülke „eine sektorenübergreifende Versorgung der Patientinnen und Patienten, bei der die strikte Trennung zwischen Kliniken und Arztpraxen aufgebrochen wird“. Auch sollen die Länder nicht aus der Verantwortung für die Investitionsfinanzierung entlassen werden. „Krankenkassen und Länder sollen die Möglichkeit erhalten, die Investitionsfinanzierung gemeinsam zu schultern“, meint Jülke. Zwischen 1996 und 2012 wurden rund 11 Prozent der Vollzeitstellen in der Krankenhauspflege abgebaut. Gleichzeitig hat die Zahl der zu versorgenden Patienten zugenommen. Das bedeutet auch, dass die Pflegekräfte immer weniger Zeit haben, sich um ihre Patienten zu kümmern, um ihnen die notwendige Versorgung und Zuwendung zu kommen zu lassen. Im europäischen Vergleich liegt der Personalschlüssel in der Krankenpflege zusammen mit Spanien an letzter Stelle. In Norwegen versorgt eine Pflegekraft vier Patienten, in Deutschland sind es zehn. „Gerade die Pflegekräfte brauchen kurzfristig ein ausreichendes großes Pflegestellennotprogramm und mittelfristig ein wirksames Personalbemessungsinstrument, damit die Pflege am Krankenbett auch ankommt“, fordert Jülke. Das Foto zeigt eine Postestaktion unter dem Motto „Pflege am Boden“.
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