Grüne kritisieren Konzentration von vollstationärer Pflegeplätzen an der Driburger Strasse

Die grüne Ratsfraktion spricht sich gegen eine Konzentration von 160 vollstationären Pflegeplätzen an der Driburger Straße aus und hat einen entsprechenden Antrag an den Sozialausschuss gerichtet. „Dieses Vorhaben widerspricht der altengerechten nachhaltigen Quartiersentwicklung in Paderborn, die dem Leitgedanken des selbstbestimmten Altwerdens im vertrauten Wohnumfeld folgt und auf das Prinzip ambulante Pflege vor stationärer setzt“, erklärt die grüne Ratsfrau Sabine Kramm.

Bislang beschäftigt sich nur der Ausschuss für Bauen, Planen und Umwelt mit dem Siedlungsprojekt auf dem Gelände der ehemaligen Brotfabrik Ostermann. Neben mehreren „Stadtvillen“ sollen ein Pflegeheim mit 80 Plätzen, ein Studentenwohnheim und ein Wohngemeinschaftshaus gebaut werden.  Was in der Verwaltungsvorlage lapidar als ein „Wohngemeinschaftshaus“ beschrieben werde, sei tatsächlich eine vollstationäre Altenpflegeeinrichtung mit 80 Plätzen, kritisiert die grüne Fraktion. „Bei den Beratungen im BPU müssen auch städtebauliche Aspekte berücksichtigt werden, etwa die, wie wir im Alter leben wollen“, erklärt BPU-Mitglied Florian Rittmeier. Anerkennung finden in der grünen Fraktion der Mehr-Generationen-Ansatz und die Erschließung innerstädtischen Baulandes.

Die Grünen greifen mit ihrer Antragsinitiative im Sozialausschuss das ablehnende Votum der Kommunalen Konferenz Alter und Pflege aus dem April auf, in der alle Wohlfahrtsverbände zusammen mit den Kreisverantwortlichen vertreten sind. „Auch bei uns in Paderborn wird nicht mehr von zentralen und großen Einrichtungen her gedacht, sondern kleinräumig und ausgehend vom Stadtteil“, erläutert Werner Jülke, selbst Mitglied in der Kommunalen Konferenz. „Somit machen die stationären Großeinrichtungen der Pflegeheime von der MEDIKO NRW GmbH keinen Sinn. Denn sie laufen der Quartiersentwicklung, über die ein Konsens besteht, zuwider.“