Wir Grünen haben die Wahl – und nicht nur einen einzelnen Kandidaten

Genau das ist es, was uns Grüne auszeichnet. Uns die Freiheit zu nehmen, selbst zu wählen und die Entscheidung dabei uns nicht leicht zu machen.  Die Urwahl ist das beste Beispiel.

Während andere Parteien im Hinterzimmern ihrer Parteibaracke den Kanzlerkandidaten bestimmen, oder mittels medial-spektakulärem Tauziehen zwischen Berlin und Bayern den Standpunkt der Kanzlerin-Kandidatin zu ermitteln versuchen, entscheiden alle grünen Mitglieder zwischen Anton, Cem, Kathrin und Robert über das Spitzenduo. Spätestens heute muss der Urwahl-Brief in den Postkasten.

cem özdemirAlle vier machen ein veritables Politikangebot. Eine Qual der Wahl. Wer begeistert mit seinem Politikstil und Inhalten die Bevölkerung und motiviert, zur Wahl zu gehen? Wer mobilisiert die grüne Basis am besten? Und schlicht und einfach: wer gefällt mir am besten?

neujahrsempfang - katrin göring eckardtZum Glück können Grüne ja zwei Stimmen abgeben. Witzigerweise ist die Urwahl 2017 ein Spiegelbild der Erstauflage 2013. Damals kandidierten Claudia, Kathrin, Renate und Jürgen und elf No-Names, diesmal Kathrin, Cem, Robert und Toni. Die Klage, warum es keine weitere Kandidatin neben Kathrin gegeben hat, wirkt kleinkariert. Es hat keine weitere Frau kandidiert und KGE hat Format. Punktum. Außerdem habe Ich die Wahl: Kreuze ich Kathrin an oder gebe ich ihr meine Stimme nicht.

Manche Kritiker mäkeln, warum die Grünen keine zwei Männer wählen könnten und das verstoße klar gegen das Gleichheitsgebot im GG. Aber schauen wir uns einmal im Bundestag um: In welcher Fraktion gibt es die meisten weiblichen Abgeordneten? Das Frauenstatut untermauert und befördert die Gleichberechtigung.

Am 18. Januar wird es zwei Verlierer geben. Daran führt kein Weg vorbei. Mit einer lebendigen Demokratie verhält es sich so: Wer kandidiert, will gewinnen, kann aber auch verlieren. Das ist das Traurige an einer Wahl mit richtig guten politischen Alternativen – zeigt aber auch, wie bunt die Grünen aufgestellt sind.

toni - ldk bielefeldLogisch ist aber auch, dass wir das Spitzenquartett in der Breite der Personen und Programmatik weiter brauchen werden, wenn wir die Welt tagtäglich ein Stückchen besser machen wollen. Beim Kampf gegen Klimakatastrophe und Artensterben, beim Einsatz für starke Bürger*innen-Rechte, soziale Gerechtigkeit und echte Integration, beim Einsatz für die ländlichen Räume, Meere und Metropolen.

 

Die Bilder zeigen Kathrin und Cem auf Paderborner Neujahrsempfängen, Robert mit Norika Creuzman und Matthi Bolte beim Mittagstalk in Bielefeld und Toni mit Landesvorstand auf der LDK, ebenfalls in Bielefeld.