Robotik in Pflege – Forderung nach Modellversuch 22. Januar 201928. Februar 2019 Wie möchte ich später gepflegt werden? Welche Rolle sollen Roboter dabei spielen? Darüber diskutierten auf Einladung der Paderborner Grünen der Ethik-Professor Günter Wilhelms von der Theologisches Fakultät, der Pflegedienstleiter der Caritas-Sozialstation St. Liborius Siegfried Bresser sowie die beiden Robotikforscher Prof. Dr. Kirsten Thommes aus Paderborn und Prof. Dr. Ulrich Rückert aus Bielefeld. Elektronischer Schrittzähler am Handgelenk, Insulinpumpen, Vitalkotrollen auf der Intensivstation, Robotik ist längst im Alltag angekommen. In Skandinavien nutzen immer mehr Patienten die Möglichkeit, sich von einem Roboter statt von einer Pflegekraft waschen zu lassen. Das intelligente Krankenbett unterstützt Patienten beim Aufrichten, dokumentiert das Drehen, reduziert das Risiko beim Wundliegen. Ein solches Bett ist für den Durchschnittshaushalt viel zu teuer, dabei könnte die industrielle Fertigung die Preise drastisch senken. Roboter als hilfreiche Assistenz ist willkommen. Einer Entpersonalisierung der Pflege und Robotik als Billigpflege erteilte die Expertenrunde unisono eine Absage. Betroffene Menschen müssten die Wahlmöglichkeit behalten, wer sie pflegen soll. „Wie sich Menschen und Maschinen sinnvoll ergänzen können, auch um die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte wesentlich verbessern können, das muss erprobt werden.“ so Sigrid Beer. Ihr Vorschlag , einen Modellversuch auf den Weg zu bringen, traf auf viel Zustimmung – und das nicht nur beim anwesenden Bürgermeister von Bad Sassendorf. Auch Siegfried Besser kann sich die Erprobung in einem Paderboner Stadtquartier gut vorstellen. Sigrid Beer versprach, das Anliegen bei Minister Laumann in Düsseldorf zu platzieren. „Die Diskussion ist nicht abgeschlossen. Wir müssen sie führen, dabei auch praktische Erfahrungen mit Robotik reflektieren“, resümiert der Stadtsprecher Werner Jülke. Ausschlaggebend bei Entwicklung und Einsatz von Pflegerobotern sei nicht das technisch Machbare, sondern die Entscheidungsfreiheit und der Nutzen für die Betroffenen.
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