Grüne sehen Bebauungsplan an der Nordstraße mehr als kritisch 4. August 20204. August 2020 Die Grünen im Paderborner Rat sehen den Bebauungsplan Nordstraße weiterhin sehr kritisch. Dabei kritisieren sie nach wie vor, dass an der Brücke zur Stadtheide ein insgesamt 8-stöckiges Gebäude entstehen soll. Sie sehen nach der Kritik der Anwohner jedoch weitere Fragen, die im weiteren Verfahren unbedingt geklärt werden müssen. „Uns geht es nicht nur um die beiden letzten Gebäude, die sich ansteigend zur Nordstraße über 26 Meter in den Himmel erstrecken, sondern auch insgesamt die Größe mit über 100 Wohneinheiten und mehreren tausend Quadratmetern Gewerbefläche“, so Stefan Schwan, grünes Ratsmitglied. Die Grünen haben deshalb durchgesetzt, dass im nächsten Ausschuss eine 3D-Animation des Komplexes vorgestellt wird, um allen Ausschussmitgliedern die Dimensionen der Planung zu verdeutlichen. Schwan: „Wenn man an der Gebäudehöhe festhält, werden wir ablehnen.“ Darüber hinaus fragen die Grünen, ob die Nordstraße in der Lage ist, den zusätzlichen Verkehr der geplanten Gebäude aufzunehmen. „Wir fragen uns in der Tat, wie eine vernünftige Anbindung des zusätzlichen Verkehrsaufkommens nicht nur in den Spitzenzeiten, sondern auch im Tagesbetrieb dort stattfinden soll“, so Fraktionssprecher Klaus Schröder. Auch die Nachbarschaft zur Eisenbahn-Ausbesserungswerk macht den Grünen Sorgen. „Das Ausbesserungswerk ist einer der größten Arbeitgeber in Paderborn“, merkt Markus Müller an. „Die neuen Gebäude müssen nicht nur zum aktuellen Betrieb passen. Das Ausbesserungswerk muss auch Spielraum für Änderungen am Betrieb behalten.“ Man werde von der Verwaltung Aufklärung dazu verlangen und auch um eine Stellungnahme des Ausbesserungswerks bitten. Schließlich fragen sich die Grünen auch, wie attraktiv das Wohnen zwischen Nordstraße und Bahn eigentlich tatsächlich ist. Grundsätzlich sehe man mit dem nahen Nordbahnhof, den nahe gelegenen Einzelhandel und der Nähe zur Innenstadt eine attraktive Umgebung. Gleichzeitig müsse man sich jedoch auch fragen, wie sich die Beschränkungen wegen der lauten Umgebung auf die Vermarktung der Wohnungen auswirken. „Wir denken, dass es sich lohnt, hier den bereits gebauten Nordcube genauer im Auge zu behalten“, so der grüne Bürgermeisterkandidat Klaus Schröder. Der grüne Ratsherr Markus Müller äußert zudem erhebliche Zweifel an der Potenzialanalyse zum Thema Artenschutz: „Dass es in dem vorhandenen strukturreichen Bewuchs entlang der Böschung und auf dem Gelände keinen Lebensraumanspruch für geschützte Vögel oder Fledermäuse geben soll, können wir nicht nachvollziehen.“ Nach der Kritik der Umweltverbände hält er eine genauere Untersuchung für notwendig.
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