Paderborner Grüne irritiert über Linnemann-Interview

Mit großem Befremden nimmt der grüne Kreisverband Paderborn das Sommerinterview mit Carsten Linnemann im Westfälischen Volksblatt vom 30. Juni zur Kenntnis. Schon das Zitat in der Überschrift „Die Grünen sind am weitesten von uns entfernt“ irritiert den grünen Kreisvorstand. Heißt das, dass die zum Teil rechtsextreme AfD der CDU näher ist als die demokratische Partei der Grünen?“, fragt sich die grüne Kreisvorsitzende Anne Birkelbach und kritisiert: „Linnemann nimmt hier den polarisierenden Sound von Herrn Merz auf, anstatt klare Kante gegen die AfD zu zeigen.“ 

„Der behauptete Abstand zwischen CDU und Grünen hat weniger mit den politischen Standpunkten der Bündnisgrünen zu tun als vielmehr mit dem irrlichternden Suchen der CDU-Bundespartei nach einer eigenen Linie. Diese scheint, spätestens nach der „Protestwahl“ in Sonneberg gänzlich den eigenen Kompass verloren zu haben“, erklärt Hartmut Oster, grüner Co-Kreisvorsitzender. 

„Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch in seiner Würde und Freiheit.“.  Diesen Satz aus dem grünen Grundsatzprogramm ignoriere der für das Grundsätzliche in der CDU verantwortliche Linnemann, wundert sich Oster. Wie könne Herr Linnemann im Inteterview behaupten, dass sich die Gesellschaftsbilder von CDU und Grüne entgegen stehen? 

Herr Linnemann scheine außerdem vergessen zu haben, merkt Birkelbach an, dass die CDU sowohl in NRW als auch in der Stadt Paderborn mit den Grünen koaliert. Er stoße all denen aus beiden Parteien vor den Kopf, die hier sach- und zielorientiert miteinander Politik gestalten. Oder er mache es absichtlich, um Unruhe in die schwarz-grünen Koalitionen zu bringen. Die grünen Kreisvorsitzenden betonen, dass sie die CDU sowohl auf Stadt-, Kreis-  als auch auf der NRW-Landesebene in der Regel offen und konstruktiv wahrnehmen.