„Naturpark plus“: Klare Antworten statt vager Ankündigungen – Anfrage der Kreistagsfraktion

Laubwald in Wewer

Während der Informationsveranstaltung des Kreises Paderborn in Elsen zum Nationalpark Egge beendete der Landrat die Veranstaltung mit der Ankündigung, den Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge in einen „Naturpark plus“ umzuwandeln. Diese Ankündigung wiederholte er bei der Pressekonferenz zum Ergebnis des Bürgerentscheides.

Die Kreistagsfraktion der Grünen möchte dazu jetzt Genaueres wissen. In einer umfangreichen Anfrage an den Landrat fordern die Grünen diesen auf, sich zu erklären.

Norika Creuzmann, MdL und Mitglied des Kreistages erläutert: „Unsere Nachfragen erstrecken sich über verschiedene Themenbereiche. Einmal geht es um eine Definition eines „Naturpark plus“, es geht um die Kosten und Eigentumsverhältnisse der betroffenen Flächen, aber auch um einen Zeitplan, die Zielgruppen und den wirtschaftlichen Nutzen dieses Vorschlags.“

Carsten Birkelbach ergänzt: „Einen Nationalpark hätte das Land NRW vollständig finanziert, auch die Erneuerung der Wege und Nationalparkzentren, eben alles, was notwendig gewesen wäre. Alles, was der Kreis Paderborn jetzt vorhat, bezahlen einzig und allein die Bürgerinnen und Bürger des Kreisgebietes, mit etwas Glück können von irgendwoher Fördermittel eingeworben werden.“ 

Davon abgesehen, so die Grünen in einer Pressemitteilung, sei der ökologische Nutzen ebenso unklar wie die Frage, wie mit den vielen landwirtschaftlichen Flächen im derzeitigen Naturpark umgegangen werden soll. Anders als in einem Nationalpark wären in dem unbekannten Konstrukt „Naturpark plus“ möglicherweise Pufferzonen denkbar, mit denen der Landrat und seine CDU die Landwirtschaft einschränken könnte.

Jörg Schlüter, stellv. Landrat und Mitglied der grünen Kreistagsfraktion, erklärt abschließend: „Eine Vernässung von Waldgebieten kann sicherlich kein „plus“ darstellen, solche und ähnliche Maßnahmen sollten seit Jahren Tagesgeschäft des Naturschutzes sein. Und die vom Landrat vorgeschlagenen fachkundigen Führungen durch die Egge gibt es bereits: Die Befürworter des Nationalparks haben sie in den letzten Monaten organisiert. Der Landrat war leider nicht unter den zahlreichen Teilnehmenden. Er hätte etwas lernen können.“