Grüne fordern Personaloffensive für den offenen Ganztag

Schülerinnen und Schüler sitzen in einem Klassenraum auf einem Teppich um eine Erwachsene herum.

Schon ab 2026 besteht ein Rechtsanspruch auf schulische Ganztagsbetreuung. Angesichts des herrschenden Fachkräftemangels ist dies eine riesige Herausforderung. Die Stadt Paderborn ist nicht nur gefordert, genug  Räumlichkeiten zu schaffen. Es muss auch ausreichend Personal geben. Die grüne Ratsfraktion beantragt deshalb in der nächsten Schulausschusssitzung eine Offensive zur Personalgewinnung.

„Ab 2026 wird jahrgangsweise der Rechtsanspruch ausgebaut. Jedes Kind an unseren Grundschulen wird dann im Jahr 2029 einen Rechtsanspruch haben. Die Stadt Paderborn rechnet damit, dass 80 Prozent aller Grundschüler davon Gebrauch machen werden. Es müssen entsprechend viele weitere OGS-Plätze geschaffen werden, auch weil zudem von wachsenden Schülerzahlen ausgegangen wird“, macht Schulausschussmitglied Catharina Scherhans den Bedarf deutlich.

„In vergangenen Schulausschusssitzungen wurde mehrfach seitens der Schulverwaltung darauf hingewiesen, dass die Realisierung des Rechtsanspruchs auf Ganztag in der Grundschule nur mit einem deutlichen Zuwachs an Personal gelingen kann. In einer Veranstaltung der Grünen zum OGS-Ausbau im Februar diesen Jahres nannte der Amtsleiter Herr Happe einen Bedarf von 150 – 180 zusätzlichen Kräften. Zu berücksichtigen sind auch Mehrbedarfe durch Renteneintritte. Die anwesenden Vertreter der Träger betonten, dass sie die größten Sorgen hätten, dass es nicht gelingt genug Personal zu gewinnen“, weist Scherhans, die auch Vorsitzende des grünen Stadtverbandes ist, auf den Personalbedarf hin.

„Wir halten es deshalb für dringend notwendig, jetzt eine Personalgewinnungsoffensive anzugehen. Neben der Ausbildung an Fachschulen müssen auch weitere Möglichkeiten wie Fortbildung, Qualifizierung und Förderung von Seiteneinstieg und Berufsrückkehr in den Blick genommen werden. Eine Beratung soll Interessierten helfen, das passende Angebot von möglichen Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen zu finden“, fordert Ulrich Hake, ebenfalls grünes Mitglied des Schulausschusses.

„Da die Stadt aber nur an drei Grundschulen Träger der OGS ist, kann dies nur in einer Kooperation mit den freien OGS-Trägern geschehen. Ein gemeinsames Vorgehen bietet die Chance von Synergien“, erläutert die Schulausschussvorsitzende Petra Tebbe. Der dringende Bedarf und entsprechende Maßnahmen wurden in der Veranstaltung der Grünen ausdrücklich von den OGS-Trägern eingefordert. „Wir beantragen deshalb, dass die Verwaltung aktiv auf die OGS-Träger zugeht und das Interesse an einer gemeinsamen Offensive zur Gewinnung von Fachkräften abfragt. In einem weiteren Schritt soll ein Angebot koordiniert werden, auf das alle OGS-Träger im Bereich der Stadt Zugriff haben“, führt Tebbe die Forderungen aus.

Auch die Schulentwicklung nehmen die Grünen in den Blick: Grundschulen könnten mit einer konsequenten Verzahnung von Schule und OGS zur attraktiveren Arbeitszeitgestaltung beitragen und die Aufnahme einer Tätigkeit unterstützen. Zusammenhängende Arbeitsstunden und ein attraktiver Stundenumfang der Stelle beförderten eine Arbeitsaufnahme. Die Grünen ermutigen auch zur Erprobung neuer Arbeitszeitmodelle, damit Familie und Beruf besser vereinbart werden können und ggf. auch eine gute Basis bieten, um Teilzeit aufzustocken.