Grüne sehen Lösung für Szene vom Westerntor: Aufenthaltszone am Florianparkplatz schaffen, Verdrängung beenden

Blick vom Florianparkplatz in Richtung Herz-Jesu-Kirche.

Die grüne Ratsfraktion in Paderborn sieht die Ecken des Parkplatzes Florianstraße weiter als gute Möglichkeit, eine Aufenthaltszone für die Szene vom Westerntor einzurichten. Damit reagieren die Grünen auf eine Pressemitteilung der CDU-Fraktion, die eine solche Lösung kategorisch abgelehnt hatte, ohne jedoch eigene Vorschläge zu machen.

„Es bringt nichts, nach klarer Kante zu rufen wenn man selber überhaupt keine Idee hat, wie das Problem angegangen werden soll“, kritisiert der grüne Fraktionssprecher Klaus Schröder die Absage der CDU. „Niemand kommt von der Nadel oder der Flasche weg, weil er immer wieder vertrieben wird.“ Die CDU verliere vor lauter Law-and-Order-Rufen offensichtlich das wirkliche Problem aus den Augen.

Die Szene sei jahrelang am Rande der ehemaligen Zentralstation unter dem Königsplatz geduldet worden. Nachdem dieser Ort entfallen sei, mache sie jetzt andernorts Probleme, erläutert die grüne stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Kramm. Sie hatte den Parkplatz in der vergangenen Sitzung des Sozialausschusses ins Spiel gebracht.

„Wir können nicht immer nur ‚hier nicht‘ rufen. Wir müssen einen Ort finden, wo es weniger Konflikte gibt und die Szene sich geduldet aufhalten kann. Auch diese Menschen sind ein Teil unserer Stadtgesellschaft“, so Kramm weiter. Die Verdrängung müsse endlich beendet werden.

Dazu auf dem Florianparkplatz eine Ecke abzuteilen, ist ein Ansatz, den die Grünen mindestens sorgfältig geprüft sehen wollen. Die Ecke könne so gestaltet werden, dass die Beeinträchtigung der Passanten und Parkplatznutzer möglichst gering sei. Der Ort biete die Chance, die Belästigung zu minimieren. Man bitte die Verwaltung, mit der Prüfung fortzufahren und sich nicht von dem Rundumschlag der CDU abschrecken zu lassen.

Die Grünen sehen auch kein Hindernis in der zukünftigen Nutzung des Parkplatzes. „Bevor man dort bauen kann, wird noch einiges an Wasser die Pader runter fließen. Zur Zeit gibt es nicht einmal einen Bebauungsplan“, erläutert Schröder. Die CDU habe offensichtlich noch keine Ideen, die konkreter wären als ‚irgendwas mit Parkplätzen‘. Es müsste gut bedacht werden, was man auf diesem Filetgrundstück realisieren wolle. „Dort temporär einen Ort für die abhängigen Menschen einzurichten, ist sicher nicht für die Ewigkeit – aber eine Lösung für ein paar Jahre ist besser als nichts“, fasst Schröder zusammen.