Grüne drängen auf Ort für die „Szene“

Wohin mit den Menschen aus der sogenannten „Szene“? Die grüne Ratsfraktion setzt das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Sozialausschusssitzung am Dienstag, 4. März.

„Die Menschen, die am Westerntor oder anderen Orten in der Innenstadt immer wieder unangenehm auffallen, stehen aus verschiedensten Gründen am Rande unserer Gesellschaft“, berichtet die stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Kramm von den Grünen. „Sie sind zum Teil obdachlos, suchtkrank und/oder psychisch krank. Auch sie haben ein Recht, sich in der Stadt aufzuhalten.“ 

Einen Platz, an dem sie toleriert werden und sich niemand von ihnen belästigt fühlt, gibt es für sie bisher nicht. „Diese Menschen sind Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt. Wir stehen in der Verantwortung, einen Ort anzubieten, der ihnen ein Verweilen ermöglicht, ohne andere zu stören“, fordert Kramm. „Da muss jetzt endlich etwas passieren. Im Sinne der Eigentümer, Einzelhändler und Passanten. Aber auch im Sinne der betroffenen Gruppe.“ 

Das Thema wurde bereits in der Oktobersitzung des Sozialausschusses gemeinsam mit Vertreterinnen des Vereins KIM – Soziale Arbeit erörtert. „Die Träger der Wohlfahrtshilfe verfügen über die Expertise, wie ein solcher Platz gestaltet werden muss, damit er auch angenommen wird“, ist der grüne Ratsherr Ulli Möhl überzeugt. 

In der Oktobersitzung wurde die Verwaltung gebeten, den Standort Florianparkplatz zur wenigstens temporären Einrichtung eines solchen Ortes zu prüfen. „Bis es dort ein konkretes Nutzungskonzept geben wird, geschweige denn gebaut wird, werden noch einige Jahre vergehen. Wir sind gespannt, zu welchen Ergebnissen die Verwaltung gekommen ist und hoffen im Sinne der Menschen in der Stadt auf eine baldige Lösung“, so Möhl abschließend.