Die Umsetzung des Klimaaktionsplans (KAP) der Stadt Paderborn kommt nur schleppend voran. Der Zweck des Klimaaktionsplans ist, die notwendigen Handlungsfelder auf den Gebieten Klimaschutz und der Klimafolgenanpassung aufzuzeigen. Somit ist der KAP ein wesentlicher Meilenstein und Indikator für die zukünftige Lebensqualität in unserer Stadt. Maßnahmen zum Klimaschutz werden in allen relevanten Bereichen konkret benannt. Das Starterpaket sorgt für die notwendige Priorisierung.
Aus der Sicht des grünen Stadtverbandes hat die Verwaltung damit ein sehr wirkungsvolles Instrument in der Hand, um den Herausforderungen der Klimakrise entgegenzuwirken – wenn man sie denn lässt. „Der Stadtrat muss auch im Sinne seiner Bürger die Gelder für die Umsetzung des Klimaaktionsplanes bereitstellen. Ohne Finanzierung nützt der beste Plan nichts“, hält Armin Struckmeier (Foto), Sprecher des grünen Stadtverbandes fest.
Klimaschutz und Klimafolgenanpassung seien zu einer entscheidenden kommunalen Aufgabe aus dem Bereich der Daseinsfürsorge geworden. Die Stadt Paderborn müsse diese Verantwortung ihren Bürger:innen gegenüber wahrnehmen können, so Struckmeier. Deshalb setzt sich der grüne Stadtverband dafür ein, die beschlossenen Maßnahmen des KAP zielführend umzusetzen und die erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen. „Aus unserer Sicht darf eine Realisierung nicht behindert werden. Jeder Euro, der hier investiert wird, zahlt sich doppelt und dreifach aus. Auch in Paderborn müssen wir mit Extremwetterlagen häufiger rechnen. Die Schäden, die der Tornado nicht nur im Paderquellgebiet (Archivfoto) hinterlassen hat, sind täglich sichtbar. Auch die Hochwasser um die Jahreswende 2023/24 wirken nach und fordern wirksame Maßnahmen. Hitzeperioden werden zunehmend zur Belastung für viele Menschen, „ unterstreicht die grüne Stadtverbandsvorsitzende Catharina Scherhans.
Paderborn steht weit hinter den im Jahr 2022 gesteckten Zielen: Selbst kostengünstige Maßnahmen wie Trinkbrunnen im Innenstadtbereich wurden abgelehnt, kritisiert der grüne Stadtverband. Auch die nach Aussage der Stadtverwaltung gut funktionierende Baumschutzsatzung wurde nach nur einem Jahr wieder abgeschafft. Ein weiteres Zurückdrehen der Stellschrauben werde einem verantwortungsvollen und zukunftsorientierten Handeln der Stadt gegenüber den Bürger:innen nicht gerecht. Der grüne Stadtverband appelliert daher an die Stadt Paderborn, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Gelungene Beispiele für eine erfolgreiche städtische Klimastrategie gibt es genug. Andere Städte machen es vor: In Hannover, um nur ein Beispiel zu nennen, wurde ein umfassendes Klimaschutzprogramm mit 53 konkreten Maßnahmen auf den Weg gebracht. Worauf wartet Paderborn?