Grüne alarmiert: Ausbesserungswerk Paderborn vor dem Aus – 800 Arbeitsplätze und Mobilitätswende in Gefahr

Gebäude im Zufahrtsbereich des Ausbesserungswerkes Paderborn.

Mit großer Sorge beobachtet die grüne Ratsfraktion Paderborn die bedrohliche Entwicklung am Standort der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH, dem Paderborner Ausbesserungs­werk. Mit einer mündlichen Anfrage im Rat macht Johannes Menze, Ratsmitglied der Grünen, Mitglied bei IG Metall und GewerkschaftsGRÜN, auf die dramatische Situation aufmerksam. „Die Streichung sämtlicher Ausbildungsplätze ab 2025 ist ein alarmierendes Signal für die Zukunft des Werks“, betont Menze. „Hier werden nicht nur 800 hoch qualifizierte Arbeitsplätze gefährdet, sondern auch die Mobilitätswende insgesamt ausgebremst.“

Das Paderborner Ausbesserungswerk ist das einzige noch verbliebene Werk für die Instandhaltung schwerer Güterwagen im gesamten DB-Konzern und führt systemrelevante Revisionen durch. Ohne diese Arbeiten wären viele Transportwagen nicht mehr einsatzfähig. Der Leitgedanke der Mobilitätswende „Güter gehören auf die Schiene“ wird durch die Entscheidungen der DB Cargo faktisch aufs Abstellgleis geschoben.

„Wir teilen die Sorgen von Andreas Steins und den Kolleginnen und Kollegen der EVG vollumfänglich“, erklärt Menze. „Hier wird offenbar nur der kurzfristige wirtschaftliche Aspekt betrachtet, nicht aber der strategische Blick auf die Zukunft des Güterverkehrs in Deutschland.“

Die grüne Ratsfraktion fragt Bürgermeister Dreier in der nächsten Ratssitzung konkret nach den Ergebnissen seiner Gespräche zum Erhalt des Werks. Zudem möchte Menze wissen, wie sich der Kontakt zum Betriebsrat und zur EVG gestaltet und ob zumindest einige der Ausbildungsplätze erhalten werden können – ähnlich wie bei der Benteler AG, wo die Ausbildung nach gewerkschaftlichen Protesten und intensiven Gesprächen unter Beteiligung von Stadt und Wirtschaftsförderung gerettet werden konnte.